Ein paar Gedanken über Zufriedenheit

In welchen Momenten fühlst Du dich komplett eins mit der Welt?

 

Ich meine nicht diese „Ist-schon-ok“-Gedanken, sondern die Empfindung eines weiten Herzens, das sich zart, durchlässig und sehr verbunden anfühlt. 

 

 

Vielleicht stimmst Du mir zu: Uneingeschränkt einverstanden zu sein, ist gar nicht so einfach.

 

 

Denn auf der mentalen Ebene schiebt sich ständig ein innerer Nörgler dazwischen, der dieses oder jenes nicht mag. – Und überall das Haar in der Suppe sucht, welches er selbstverständlich auch findet 😉 

 

 

Aber woher kommen die (zugegeben etwas selteneren) Momente, wo nichts fehlt, wo uns eine Welle von

 

WOHLBEHAGEN & DANKBARKEIT 

 

überflutet, die zumindest mich manchmal auch zu Tränen rührt.

 

 

In meiner Wahrnehmung sind es gerade die unspektakulären Augenblicke, die uns daran erinnern, was MENSCHSEIN eigentlich ist.

 

 

Wenn ich auf einer Parkbank SITZE und mein Gesicht in der Frühlingssonne WÄRME, wenn ich meine Tochter im Arm HALTE, nachdem ihr PuberTier-Anfall verebbt ist.

 

 

Oder wenn meine eher scheue Hündin voller Vertrauen alle Viere in die Luft streckt, während ich ihr den kuscheligen Bauch KRAULE. 

 

 

Offensichtlich hat das uneingeschränkte JA zum LEBEN wenig mit äußeren Umständen zu tun, dafür sehr viel mehr mit EINLASSEN.

 

 

Anders formuliert: Je dichter wir mit unseren natürlichen Bedürfnissen VERBUNDEN sind, desto einfacher ist es, das was ist WERTZUSCHÄTZEN. 

 

 

Denn für eine echte PAUSE oder eine wahrhaftige UMARMUNG braucht es nicht mehr als meine kompromisslose  BEREITSCHAFT, mich ohne wenn und aber diesem einen Moment HINZUGEBEN. 

 

 

So steht außer Frage: Nur wer Augenblicke von ZUFRIEDENHEIT wahrnimmt, der nähert sich auch dem Zustand von wahrem GLÜCK.* 

 

 

Spinnen wir den friedvollen Gedanken doch einfach mal weiter. Stellen wir uns vor, jeder Mensch wäre zutiefst mit sich verbunden – und dadurch unempfänglich für die Reize der Konsumgesellschaft.

 

Das wäre ja wohl der Super-Gau für die Werbeindustrie!

 

Denn besonders die Marketing-Strategen brauchen unsere Unzufriedenheit, um ihre Produkte verkaufen zu können. 

 

 

Was tun sie also?

 

 

Sie appellieren an unsere niedrig schwingenden Emotionen:

 

Konkurrenz, Stolz, Gier, Neid, Hochmut…

 

In den alten spirituellen Traditionen fasste man diese Emotionen unter dem Begriff „Todsünden“ zusammen. Ein sehr treffender Name: denn sie töten wahrlich unsere natürliche Zufriedenheit. 

 

Im Griff dieser höchst erregenden Empfindungen gibt es keinen Platz für gelassenes Sein, an seine Stelle tritt ausschließlich (Ersatz-)Befriedigung.

 

Kein Wunder, dass uns eine Shoppingtour höchstens kurzfristig erhebt, aber niemals längerfristig im Herzen berührt. 

 

Deshalb gönnt Euch doch während der Feiertage mal wieder ganz bewusst eine Pause! – Bei passendem Wetter vorzugsweise in der Sonne.

 

Mit ein bisschen Glück gesellt sich vielleicht auch Nachbars Katze für einen KUSCHELMOMENT dazu.

 

Ich wünsche Euch fröhliche Ostern & viel Zufriedenheit!

 

Herzlichst,

Beate 

 

*Interessanterweise empfinden sich oftmals gerade die Menschen als glücklich, die von außen betrachtet, gar keinen Grund dafür haben, weil sie z.B. schwer erkrankt oder in den ärmsten Ländern der Welt beheimatet sind.