Mein Herz zieht sich wie im Krampf zusammen. Meine Beine werden schwer wie Blei und eine diffuse Angst kriecht meinen Rücken hoch.
Die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag:
Ich werde die Räume meines schönen Yogastudios angesichts explodierender Kosten wohl nicht über das Jahresende hinaus halten können.
Aber ist das nun das Ende? Oder doch eher ein Anfang!
Früher wäre ich angesichts dieses Schocks in blinden Aktionismus verfallen. Ich hätte atemlos recherchiert und so bis zur totalen Erschöpfung versucht, die Kontrolle zu behalten.
Für den Denker in mir wäre alles andere ein beschämender Totalausfall gewesen.
Heute erlebe ich Veränderung anders. Die für uns alle so herausfordernden Jahre haben mich gelehrt: Nichts ist so, wie es scheint. Kontrolle ist nichts weiter als eine Illusion.
Doch was bleibt uns eigentlich, wenn die als vertrauenswürdig bewerteten Sicherheiten im Außen versagen?
Es gibt einen Kompass, der mir meine Richtung liebevoll flüsternd weist: mein Bauchgefühl.
Intuition ist ein Geschenk, das jeder hat. Doch nur wenige nutzen es.
Oft fehlt es am Vertrauen in die innere Stimmigkeit und das mangelnde Wissen um die heilsame Brücke zwischen Kopf und Bauch.
Auch ich bin eine Lernende auf diesem Weg.
Immer noch brüllt mein denkender Verstand wie ein verwundeter Gorilla angesichts seines drohenden Macht-Verlustes.
Den zarten Impulsen, leisen Körperwahrnehmungen und feinen inneren Regungen zu folgen, ist alles andere als eine Kleinigkeit.
Denn auch ich habe als Kind gelernt, das Denken auf den Thron zu heben und Gefühle als unnütz, wenn nicht sogar als schädlich abzutun.
Aber welchen Weg weist mir nun mein innerer Kompass?
Zunächst forderte er mich auf, zur Ruhe zu kommen, einfach da zu sein und den Schmerz der Vergänglichkeit im Körper zu fühlen. Die Enge einladen, keine Bewertung, nur bleiben und erfahren. Dabei waren auch Tränen erlaubt.
Schließlich war die Yoga-Stätte mit dem schönen Kiefernboden für zwölf Jahre mein zweites Zuhause. – Und ein geschützter Ort, an dem so viele Schüler während der vergangenen Jahre in liebevollen Kontakt mit ihrem eigenen Körper kamen.
Die Hingabe an den Schmerz ganz ohne intellektuelle Analyse mag für manche wie Schwäche anmuten.
In meiner Erfahrung gebären sich aus ihr der Mut und die Zuversicht.
Warum?
Weil wir außerhalb des Denkens nicht in die Opferrolle gehen, niemanden verantwortlich machen, sondern dem Fluss des Lebens auf sehr natürliche Weise folgen.
Und so folgt auf den Abschied mit seiner Enge und den Tränen ganz unweigerlich das innere JA zu dem was kommt.
Ein klares JA zu meiner Berufung, mit Yoga und meinen Meditations-Coachings all jenen zu dienen, die ihre eigenen Bedürfnisse erkennen und in Selbst-Verantwortung für ihr (Wohl)-Sein sind.
Nein, noch ist kein neuer Raum gefunden. Jedoch vor meinem geistigen Augen gibt es ihn schon – einladend schlicht, von Freundlichkeit durchflutet und behaglich. Ein Platz, an dem wir auch in stürmischer See unseren Kurs in Richtung innerer Freiheit halten!
Herzlichst, Beate
PS.1: Bis auf weiteres finden alle Kurse noch in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 58 statt.
PS.2: Wenn Du eine Idee hast, wohin wir umziehen können, dann melde Dich gerne bei mir!